Was dich im Leiden gefangen hält, sind die seit deiner Kindheit noch nie gehörten Gefühle.
Sie halten dich zurück, zu recht, denn sie warten beharrlich seit Jahr und Tag darauf, endlich in Kontakt gebracht, endlich gehört zu werden.
Du hast sie damals abgespalten und dort, in deiner Kindheit, liegen sie noch immer und warten darauf, dass du sie zu dir holst. Sie gehören doch zu dir! Ohne sie bist du nicht ganz und kannst entsprechend auch nicht voll und ganz in dein Leben starten.
Darum machen sie immer lauter auf sich aufmerksam, schicken dir Lebensumstände, die es dir immer unmöglicher machen, ihnen länger auszuweichen. Sie produzieren dir diese Lebensumstände, um dich aufzuweichen, um deinen Widerstand langsam aber sicher zu zermalmen. Sie wollen dass du vorankommst im Leben. Sie wollen dich blühen sehen. Sie wollen dich freilassen, aber ohne sie mitzunehmen würde diese Freiheit keinen Sinn machen, sie würde gar nicht funktionieren, es wäre nicht wahre Freiheit. Nichts ist wahr ohne Ganzheit. Nichts kann wirklich gut sein ohne Ganzheit.
Ohne deinen abgespaltenen Gefühle wieder Obhut zu geben, bist du daher wie mit einem Gummiband an deinem Leiden festgemacht. Ein paar Schritte lässt es dich immer wieder in die vermeintliche Freiheit gehen, katapultiert dich an einem gewissen Punkt aber immer wieder schlagartig in deinen alt bekannten Sumpf zurück. Um dich daran zu erinnern, was dir zu deiner Ganzheit noch fehlt.